LWL Newsletter: Römerschiff für 2000 Jahre Varusschlacht auf Kiel gelegt

Von: “LWL-Pressestelle”

Datum: 16.01.2007, 15:05AKTUELL

Römerschiff für 2000 Jahre Varusschlacht auf Kiel gelegt

Universitätspräsidentin Prof. Dr.-Ing. habil. Monika
Auweter-Kurtz gab am Dienstag (16. Januar) den Startschuss für
ein spektakuläres Projekt: Im Zusammenhang mit dem
Ausstellungsprojekt “Imperium Konflikt Mythos - 2000 Jahre
Varusschlacht” wurde in der Harburger Werft von Jugend in Arbeit
Hamburg e.V. der Nachbau eines historischen Römerschiffs
feierlich auf Kiel gelegt.

Geschichtswissenschaftler der Universität Hamburg werden unter
der Leitung von Prof. Dr. Christoph Schäfer erstmals ein
römisches Kriegsschiff der frühen und hohen Kaiserzeit in
Originalgröße rekonstruieren, das nun unter Anleitung erfahrener
Bootsbauer von jugendlichen Schiffbauern in spe und Studierenden
des Faches Geschichte gefertigt wird. Vorlage sind etwa 16 Meter
lange römische Schiffe aus dem ersten und zweiten Jahrhundert
nach Christus, die 1994 in der Nähe des römischen Kastells von
Oberstimm an der Donau gefunden wurden. Ein Modell des geplanten
Schiffes, das vom Museum für Antike Schiffahrt in Mainz zur
Verfügung gestellt wurde, vermittelt in der Werft einen ersten
optischen Eindruck.

Die Schiffsrekonstruktion ist Teil einer groß angelegten
Kooperation für das Jahr 2009 des Westfälischen Römermuseums in
Haltern, der Varusschlacht im Osnabrücker Land Museum und Park
Kalkriese gGmbH und des Lippischen Landesmuseums Detmold. Diese
Einrichtungen werden getragen vom Landschaftsverband
Westfalen-Lippe (LWL), der Stiftung der Sparkassen im
Osnabrücker Land und dem Landkreis Osnabrück, dem Kreis Lippe
sowie dem Landesverband Lippe.

Das Schiff soll im Frühjahr 2008 fertig gestellt sein und dann
während einer Fahrt auf Donau, Rhein, Lippe, Ems und Weser in
insgesamt 10 Städten Station machen und für das
Ausstellungsprojekt aus Anlass der 2000. Wiederkehr der
“Schlacht im Teutoburger Wald” werben.

Im Jahre 9 nach Christus schlugen die Germanen den römischen
Feldherrn Publius Quinctilius Varus und drei seiner Legionen
vernichtend. Die Römer hatten um Christi Geburt begonnen, die
germanischen Stämme zu unterwerfen und befuhren bei ihren
Eroberungen mit Schiffen auch den Rhein, die Lippe, Weser und
Ems. Über die Nordsee drangen ihre Flotten bis nach Dänemark und
sogar in die Elbe vor.

Durch die Kooperation mit dem Beschäftigungsträger Jugend in
Arbeit Hamburg e.V. ist das Projekt zugleich ein Beitrag zur
Bekämpfung von Jugendarbeitslosigkeit und ein Beispiel für die
erfolgreiche Verbindung von Wissenschaft und Praxis. Dazu
Universitätspräsidentin Prof. Dr.-Ing. habil. Monika
Auweter-Kurtz: “Dieses Projekt zeigt, dass die
Geisteswissenschaften sehr wohl in der Lage sind, den viel
zitierten Elfenbeinturm zu verlassen und sich im Wettbewerb zu
behaupten. Das Vorhaben bietet Jugendlichen die Möglichkeit zur
Berufsqualifizierung und ist zugleich ein spannendes
archäologisches Experiment. Es stärkt den Wissenschaftsstandort
Hamburg und wird hoffentlich auch Perspektiven und Anregungen
für die Zukunft eröffnen.”

INFO

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter:
http://www.imperium-konflikt-mythos.de
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