Hölzernes Mobilar

Titel: Hölzernes Mobiliar im vor- und frühgeschichtlichen Mittel- und Nordeuropa / Barbara Grodde
Verfasser: Grodde, Barbara
Erschienen: Frankfurt am Main [u.a.] : Lang, 1989
Umfang: IX, 479 S. : Ill.
Schriftenreihe: Europäische Hochschulschriften : Reihe 38, Archäologie ; 26
Hochschulschrift: Zugl.: Münster (Westfalen), Univ., Diss., 1988
Anmerkung: Includes bibliographical references (p. 221-246)
ISBN: 3-631-41678-4

Aber was wurde in der Zwischenzeit alles Neues gefunden?

Auf dem Archäologenkongreß 2002 in Hamburg gab es einen interessanten Abendvortrag mit neuen Möbeln aus der jüngeren Kaiserzeit. Muß ich nur wiederfinden, wo das war. Die sind aber glaube ich auch in Menschen - Zeiten - Räume oder Spuren der Jahrtausende dabei . Morgen mehr Winken

Bronzezeitliche Klapphocker
http://www.archaeologisch.de/forschung/klapphocker/klapphocker.html

Für das Hochmittelalter hab ich vor geraumer Weile mal mein Regal durchgeforstet und da fällt nun auch für hier noch was ab Lachen :
http://www.tempus-vivit.net/tempus-vivit/taverne/thread.php?tid=1443

H. Kreisel, Die Kunst des deutschen Möbels. Bd. 1. Von den Anfängen bis zum Hochbarock (München 1968).
E. Holm, Stühle. Von der Antike bis zur Moderne. Eine Stilgeschichte des Sitzmöbels (München 1978).
S. Hinz, Innenraum und Möbel. Von der Antike bis zur Gegenwart (Berlin 1976). [Nur wenig ergiebig, aber recht passabler Abbildungsteil].

Titel: Der Stuhl : ein Rundgang durch das Germanische Nationalmuseum / [Hrsg.: Germanisches Nationalmuseum Nürnberg in Zusammenarbeit mit dem Kunst- und Kulturpädagogischen Zentrum der Museen in Nürnberg im Germanischen Nationalmuseum. Texte und Fotoausw.: Karin Ecker … Wiss. Koordination und Red.: Petra Krutisch]
Sonst. Personen: Ecker, Karin ; Krutisch, Petra
Körperschaft: Germanisches Nationalmuseum
Erschienen: Nürnberg : Germanisches Nationalmuseum, 1998
Umfang: 48 S. : zahlr. Ill., graph. Darst. ; 21 cm
ISBN: 3-926982-56-X (geh.) : ca. DM 10.00 (freier Pr.)

Römischer Bronze-Dreifuß mit Aufsatzbüsten, gefunden in einem germanischen “Fürstengrab” des 3. Jh., gehört zum jüngeren Typ römischer Metall-Klappgestelle, der im 1. und 2. Jh. n. Chr. genutzt wurde:

Gold für die Ewigkeit - das germanische Fürstengrab von Gommern. Begleitband zur Sonderausstellung vom 18.10.2000 bis 28.02.2001 im Landesmuseum für Vorgeschichte Halle (Saale) (Halle/Saale 2000), u.a. 160 f., 184-186.
http://www.archlsa.de/ausstellungsarchiv/archiv/gommern/speku.htm
http://www.archlsa.de/funde-der-monate/10.02/

Etruskischer Bronze-Dreifuß
http://www.museum.speyer.de/sammlungen/vorgesch/sammlungen_vorgesch_dreifuss.htm

Die erwähnten hölzernen Möbel wurden in dem germanischen Gräberfeld an der Fallward bei Wremen im Elb-Weser-Gebiet (NI) geborgen. Hierzu gehören ein kerbschnittverzierter Fußschemel aus einem Grab des 4./5. Jh. mit Runeninschrift. Der erste Begriff „skamella“ bedeutet „Schemel“. S. 291 Abb. 502 82 in: Uta von Freeden / Siegmar von Schnurbein (Hrsg.), Spuren der Jahrtausende. Archäologie und Geschichte in Deutschland (Stuttgart 2002).
Am bekanntesten ist jedoch der „Thron“, der aus demselben Grab eines bald nach 420 n. Chr. ehemaligen römischen Offiziers stammt. Hier die Bildunterschrift S. 303 Abb. 21:

„Der aus einem einzigen Erlenstamm sorgfältig geschnitzte Klotzstuhl mit einer rekonstruierten Höhe von 65,5 cm aus dem Bootsgrab von der Fallward (Niedersachsen)zeigt reiche Kerbschnittmuster, die an die Verzierung spätrömischer Militärgürtel erinnern. Das sicherlich als herrschaftlicher „Thron“ dienende Möbelstück, das zusammen mit einem gleichartig verzierten und mit Runen beschrifteten Schemel (Fußbank) ein Ensemble bildete, ist sichtbarer Ausdruck des hohen sozialen Ranges, der dem hier Bestatteten in seiner heimischen Umgebung einst zukam. Durch seinen Militärdienst in der römischen Armee wurde diese Stellung nachhaltig gestärkt.“
Abbildungen im Netz:
http://www.storeage.de/cgi-bin/storeage/burg-bederkesa/storeage.pl?action=produkt_display&Produkt_ID=15
http://www.cuxhaven.city-map.de/city/db/010203041200.html

Horst Wolfgang Böhme, Germanen im Römischen Reich. Die Spätantike als Epoche des Übergangs. In: Menghin, Wilfried / Dieter Planck (Hrsg.), Menschen, Zeiten, Räume. Archäologie in Deutschland (Stuttgart 2002) 295-305.

Titel: Ausgrabungen an der Fallward bei Wremen im Landkreis Cuxhaven / [Hrsg.: Landkreis Cuxhaven, Der Oberkreisdirektor]
Teil: 1: Der Thron aus der Marsch : Ausstellung ab 26. Oktober 1995 im Museum Burg Bederkesa / [Text: Matthias D. Schön]
Sonst. Personen: Schön, Matthias D.
Körperschaft: Museum Burg Bederkesa
Cuxhaven
Kongress: Ausstellung ; (Bederkesa) : 1995.10.26-
Erschienen: Cuxhaven : Landkreis Cuxhaven, Oberkreisdirektor, 1995
Umfang: 84 S. : zahlr. Ill., Kt. ; 20 x 21 cm
Schriftenreihe: Begleithefte zu Ausstellungen / Museum Burg Bederkesa, Landkreis Cuxhaven ; 1

Titel: Feddersen Wierde, Fallward, Flögeln : Archäologie im Museum Burg Bederkesa, Landkreis Cuxhaven / [Text:] Matthias D. Schön
Sonst. Personen: Schön, Matthias D.
Körperschaft: Museum Burg Bederkesa
Cuxhaven
Erschienen: Cuxhaven : Landkreis, Oberkreisdirektor, 1999
Umfang: 192 S. : zahlr. Ill., graph. Darst., Kt.

War das nicht sogar Grab 435?
Titel: Laborativ-archäologische Untersuchung des Grabes “Fallward 435″, Ldkr. Cuxhaven / vorgelegt von Friederike Moll
Verfasser: Moll, Friederike
Erschienen: 2001
Umfang: 118 S. : Ill., graph. Darst., Kt. + 4 Kt., 6 Tf., 3 Beil
Hochschulschrift: Kiel, Univ., M. A., 2001

http://www.burg-bederkesa.de/

Hier noch gar nicht genannt, aber sehr hilfreich:

INSTRUMENTUM: 17) FURNITURE
http://www.gaulois.org/instrumentum/17A.HTM

Die vielen Römermöbel schreibe ich jetzt nicht alles raus, aber den Aufsatz zu dem Gräberfeld an der Fallward bei Wremen:

Erhard Cosack, Überlegungen zu den Möbeln aus den völkerwanderungszeitlichen Gräbern von Wremen, Ldkr. Cuxhaven (Niedersachsen). Archäologisches Korrespondenzblatt 26, 1996, 501-505.

Kurze Zusammenfassung unseres leider noch spärlichen Kenntnisstandes zum Mobiliar bei “den” Germanen und Überlegungen zu der Rauchbelastung in den Häusern. Fast alle genannten Kleinmöbel-Funde sind jedoch schon bei Grodde 1989 enthalten.

Georg Kossack, Wagen und faltbarer Sessel in Gräbern römischer Provinzen. Bayerische Vorgeschichtsblätter 65, 2000, 97-107.

Hier als grundlegend genannt:

Titel: Sella curulis : the folding stool ; an ancient symbol of dignity / Ole Wanscher
Verfasser: Wanscher, Ole
Erschienen: Copenhagen : Rosenkilde & Bagger, (1980)
Umfang: 350 S.
ISBN: 87-423-0337-0

Titel: Imperii insignia : sella curulis und fasces ; zur Repräsentation römischer Magistrate / von Thomas Schäfer
Verfasser: Schäfer, Thomas
Erschienen: Mainz : von Zabern, 1989
Umfang: 457 S.. : Ill., graph. Darst., Kt.
Schriftenreihe: Mitteilungen des Deutschen Archaeologischen Instituts : Roemische Abteilung ; 29
Hochschulschrift: Zugl.: Heidelberg, Univ., Diss., 1982
ISBN: 3-8053-1035-8

Verfasser: Roman Grabolle, ehemaliges Forum Porta Praehistorica

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