Die religiöse Welt der Jungsteinzeit

Ina Mahlstedt
Die religiöse Welt der Jungsteinzeit
2004. 1. Auflage
160 Seiten mit 28 s/w-Abbildungen. 15 x 22 cm. Gebunden.
ISBN 3 8062 1839 0

Kommentar von Thomas Trauner:

Ich hatte im Laufe der Tage o.a. genannten Titel in der Hand.
Ich möchte auf keinen Fall im folgenden den Eindruck erwecken, nur an Kritik interessiert zu sein oder einen bestimmten Standpunkt unangemessen zu verteidigen.
Trotzdem möchte ich vor allem deshalb, weil Publikationen aus dem sehr zurecht geschätzten Theiss-Verlag normalweise und auch ebenso zurecht mit einem hohen Grad an Seriösität, Zuverlässigkeit und Verlässichkeit verbunden werden, ein paar Worte zum erwähnten Titel verlieren.

Fr.Mahlstedt ist Religionswissenschaftlerin. Damit seien die ihr unterlaufenden inkorrekten Aussagen zu Fakten der Alt-Mittel- und Jungsteinzeit und zur Anthropologie verziehen.

Was aber sehr schade ist, dass sie, gerade als Religionswissenschaftlerin, ihre Argumente zum von ihr ermittelten Weltbild des Neolithikums auf nicht nachprüfbaren, übernommenen Behauptungen, bislang mehrfach wiederlegten Falschinterpretationen und einem eigenen, sehr impressionistischen Weltbild aufbaut. (Zitat: “Ich kann mir nicht vorstellen, dass……”)
Sie folgt ausschließlich dem induktiven Weg, Annahmen werden zu Tatsachen, die dann widerum als Grundannahme für weitere Argumentation Verwendung finden.
Die Autorin begibt sich damit in eine für sie völlig überflüssige Nähe zur Denkschule der Esotherik.
Bsp.
Sie postuliert, dass im Neolithikum (welches, wo ?) die Vorstellung eines “steinernen Himmels” herrschte. Um diesen Steinernen Himmel zu durchbrechen, wurde der “Keil” das Zeichen der Macht. Sie sieht damit eine zwanglose Erklärung sämtlicher im Fundgut vorliegender Beile und Äxte, als Religiöse Symbole. Sie erkennt den “Keil” überall, selbst wenn er(Zitat) “auf norditalischen Stelen die Form eines kupferzeitlichen Dolches animmt”.
Also Schade für alle, für die anerkennswerte Arbeitsleistung der Autorin, für den Theiss-Verlag und auch für dei Fachwelt.

Thomas

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