Strickliesel

Roma Grabolle schrieb am 28.02.2005 im ehemaligen Porta Praehistorica Forum:

Mir fiel am Wochenende zufällig ein Aufsatz in einer tschechischen Fachzeitschrift (Archeologie ve stredních Cechách 8, 2004) in die Hand, in der von einem Fund aus einer kaiserzeitlichen Siedlung in Mittelböhmen berichtet wird, der als Strickliesel interpretiert wird.

Der Fund sieht aus wie Spinnwirtel, hat aber vier Löcher, die ein Quadtrat bilden und in die sicherlich kleine Stäbchen (so wie Streichhölzer) gesteckt wurden. Verwiesen wird auf zwei Vergleichsfunde aus Mecklenburg-Vorpommern, von denen einer von Güde Bemmann publiziert worden ist. Ich wollte die Stücke eigentlich schon heute hier und in arch-de vorstellen und nach weiteren Vergleichsfunden fragen, aber habe es nicht geschafft. Noch die Woche versuche ich aber zumindest den korrekten Titel des Artikels und die Fundorte in Böhmen und Meck-Pomm hier bekanntzugeben. Vielleicht schaffe ich es ja auch, die Bilder über den Scanner zu ziehen und einzustellen sowie den Ausgräber anzufragen (letzteres aber erst später).

Und nun erhalte ich heute 11:54 eine PM von Thomas aus Oberdorla mit dem Betreff “Strickliesel”, in der er mich nach einem Fund in der ur- und frühgeschichtlichen Sammlung der Friedrich-Schiller-Universität Jena (ehemals Vorgeschichtliches Museum Jena) anfragt. Dieser Fund stammt aus Grumbach, ehemals Krs. Langensalza, heute Unstrut-Hainich-Kreis (Inv.-Nr. 29540).

Publiziert: Germanen-Handbuch Bd. 1, in der Ausgabe von 1983 auf S. 495 Abb. 128 mit der Bildunterschrift “Tönernes “Strickliesel” aus den ersten Jahrhunderten u.Z. von Grumbach, Kr. Bad Langensalza. 1:2 (nach W. Schrickel 1950, Abb. 1).

W. Schrickel, Ein vorgeschichtliches “Strickliesel” aus der Flur Grumbach, Kr. Mühlhausen i. Thür. Jahresschrift für mitteldeutsche Vorgeschichte 34, 1950, 165-169.

Ich werde auf Bitte von Thomas hin versuchen, den Fund selbst, zumindest jedoch größermaßstäbliche Zeichnungen oder Fotos mit zu unserem Usertreffen zu Ostern in Oberdorla zu bringen. In Oberdorla wurde bereits ein solches kaiserzeitliches Strickliesel nachgebaut und in der Museumspädagogik eingesetzt.

Claudia war nun in der neuesten AiD in dem Artikel von Harald Stäuble, Spielhölle oder Beinschnitzerwerkstatt? (AiD Heft 1, 2005, S. 55) auf dem Foto zu den Funden der Ausgrabungen in der Kiesgrube Serbitz, Landkreis Delitzsch ein Stück aufgefallen, daß als “in der Mitte gelochtes Tontischchen” unbekannter Funktion angesprochen wurde. Als exzellente Kennerin kaiserzeitlicher Funde und Spezialistin für Textilverarbeitung und anderes mehr - und das meine ich ernst ! - erkannte sie die Ähnlichkeit zu dem Grumbacher Fund und hat sich bereits mit Dr. Stäuble im LfA Dresden in Verbindung gesetzt.

Das ist mal wieder ein sehr schönes Beispiel für die Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen professionellen ArchäologInnen und “Lebendigen Darstellern” (Reenactoren, Hobbyisten … Lachen). Wenn ich es richtig verstanden habe, wurde zumindest in Gesprächen von Archäologen zunächst vorsichtig in die Richtung Kult gedacht, aber die Erklärung als Strickliesel wäre zwar profaner, aber irgendwie näher am Leben Winken

Bestimmt wird es uns mit vereinter Anstrengung gelingen, bald noch weitere Funde in Publikationen und Magazinen als Strickliesel zu enttarnen und deren Verwendung auch experimentell zu belegen. Ich würde daher alle herzlich um weitere Hinweise zu derartigen Funden bitten. Bislang sind mir nur Funde der Römischen Kaiserzeit bekannt, doch liegt die Überlegung nahe, daß derartige Stücke auch aus anderen Zeitepochen bekannt sein können.

Gestricklieselt habe ich als Kind übrigens selbst im Handarbeiten-Unterricht (4. oder 5. Klasse) und schliesse mich daher der Meinung von Thomas an, daß Nachbauten bzw. Abgüsse für das Hobby im Allgemeinen und Veranstaltungen im Besonderen hervorragend geeignet sind. ” Man kann relaxt auf der Veranstaltung sitzen und vor sich hinstricken. Museumspädagogisch haben Kinder ganz schnell Erfolgserlebnisse, und Oma kanns sowieso.”

Falls jemand nicht wissen sollte, wie moderne Strickliesel aussehen und funktionieren:

Strickliesel-Anleitung. Von Christa Sabelgunst
http://www.freenet.de/freenet/hobby_freizeit/hobbys/handarbeit/recycling/08.html

http://www.hobbiefrau.de/basteln/bastel-art04.htm

http://www.handarbeiten.de/

und viele weitere Seiten zu Handarbeiten im Internet.

Sylvia Crumbach schrieb dazu:

Hier wird die “Stricklisel” auch beschrieben:
W. La Baume “Die Entwicklung des Textilhandwerks in Alteuropa”, Habelt 1955

Roman Grabolle antwortete:

Ein vorgeschichtliches Strickliesel aus der Flur Grumbach, Kr. Mühlhausen i. Thür.
Von W. Schrickel, Jena
Mit 4 Textabbildungen
Jahresschrift für mitteldeutsche Vorgeschichte 34, 1950, 165-169

Bei der Inventarisierung der Sammlung des praktischen Arztes Dr. Friedrich Wagener, Großenbehringen, die 1936 in den Besitz des Vorgeschichtlichen Museums der Universität Jena übergegangen ist, erregte ein Gegenstand meine besondere Aufmerksamkeit, Abb. 1 (Anm. 1).

Es handelt sich um einen kleinen, schüsselförmigen Tongegenstand mit vier Beinchen, den man auf den ersten Blick für einen Gefäßdeckel oder eine kleine Schale halten wird. Das Stück ist 3 cm hoch und hat einen Durchmesser von 4 cm. [Bleistifteintrag 4,4 cm]. Die Beinchen haben eine Länge von 1,7 cm und sind im Querschnitt ungefähr dreieckig. Jedes von ihnen trägt drei schräg von oben nach unten verlaufende Längs- und zwei waagerechte Querkerben. Die Beinchen sind nicht völlig gleichmäßig gearbeitet. Der Gegenstand ist aus graubraunem Tone und gut geglättet. Betrachtet man den Boden des Stückes, so erheben sich hinsichtlich des Gebrauches des Stückes einige Bedenken. Denn der Boden des Gefäßes zeigt eine Öffnung von ungefähr 1 cm Durchmesser. Sie ist absichtlich angebracht und nicht als spätere Beschädigung anzusehen. Parallelen zu, diesem Gegenstand sind in der Literatur unbekannt (Anm. 2), und so erhebt sich für uns die Frage: was ist das für ein Gerät und wozu wurde es gebraucht? Bei den Erörterungen darüber erinnerte Prof. Neumann an einen Gegenstand, der noch heute von den Kindern zur Herstellung von dicken Wollschnüren benutzt wird und in seiner einfachsten Form aus einer Zwirnrolle mit vier Nägeln auf einer Stirnseite besteht, Abb. 2 b. Handelt es sich bei unserem vorgeschichtlichen Fund vielleicht um ein solches Strickliesel, Abb. 2 b-e (Anm. 3)? Dann müssen sich damit auch Schnuren herstellen lassen. Ein Versuch mit unserem Gegenstand führte nicht nur zu einem praktischen Ergebnis, sondern erklärte auch die verschiedenartigen Kerben an den Füßen. Diese Vertiefungen erweisen sich als unvermeidliche Gebrauchsspuren. Die Längskerben kommen durch das Herabgleiten der Nadel zum Aufnehmen und Überheben des um das Beinchen laufenden Fadens zustande, Abb. 3. Infolge der wechselnden Haltung der Nadel entstehen mehrere senkrechte leicht gekrümmte Rillen nebeneinander. Bei unserem Funde sind es an jedem Beinchen drei (Anm. 4). Die waagerechten Rinnen dagegen sind als Benutzungsspur der immer an der gleichen Stelle um das Beinchen laufenden Fadenschlinge zu deuten. Bei der Benutzung des Gerätes zeigt sich, daß die Füßchen in ihrer heutigen Gestalt etwas zu kurz sind, so daß der rechte Halt für den oberen waagerecht verlaufenden Faden fehlt. Dementsprechend erkennt man bei genauerem Zusehen eine zweite Querrille knapp unter dem oberen Rande des Fußes. Sie ist nicht mehr überall vorhanden, so daß man mit Recht vermuten kann, daß die Füßchen nicht mehr ihre ursprüngliche Länge besitzen. Ihre äußersten Enden sind wohl durch das Herüberziehen des Fadens abgeschnürt worden und schließlich abgebrochen.

So hat also unser fraglicher Gegenstand eine Deutung erfahren, die auf Grund der Gebrauchsspuren und des Gebrauches für richtig befunden werden muß. Neben den Spinnwirteln, Webstuhlgewichten und Nähnadeln zeugt auch das Strickliesel von der Tätigkeit der Frauen auf handarbeitlichem Gebiete (Anm. 5). Zu klären wäre nur noch die zeitliche Einordnung des Fundes. Das Stück wurde 1913 von Seeber beim Ackern auf der wüsten Stätte Klingen oder wie es im Volksmunde heißt: auf der Wüstung Stätteklingen gemacht. Es handelt sich um eine Wüstung aus dem Mittelalter.

Wir besitzen von der Fundstelle außer einem Klopfstein und einem Lehmbewurfstück vier Spinnwirtel und einige Gefäßscherben (Anm. 6). Klopfstein und Lehmbewurf scheiden für den Versuch einer genaueren Datierung aus. Von den Spinnwirteln gehören drei dem Mittelalter an, Abb. 4 b, c, d. Sie sind doppelkonisch und mit waagrechten Gurtfurchen versehen; d.h. also auf der Drehscheibe hergestellt. Ihre Farbe ist weißlichgelb bis braun. Zwei Stücke zeigen Salzglasur. Der vierte Spinnwirtel unterseheidet sich von den drei vorhergenannten durch Form, Machart und Farbe des Tones, Abb. 4 a. Es handelt sich um einen situlenförmigen Wirtel mit niedrigem Ober- und hohem Unterteil! Die Oberseite ist leicht eingezogen, der Umbruch ziemlich scharf. Der Ton ist grob, von graubrauner Farbe ,und mit zahlreichen Quarz- und Glimmerstückchen gemagert. Das Stück ist geglättet und entspricht in seinem Charakter unserem Strickliesel. Nach R. v. Uslar ist der Spinnwirtel mit höchster Wahrscheinlichkeit der römischen Kaiserzeit zuzuweisen (Anm. 7). Die gleiche Zuordnung gilt auch für den einzigen verzierten Gefäßscherben. Von den insgesamt sieben Scherben, Abb. 4 e-k, zeigt nämlich ein Stück von gelblichgrauer Farbe eine Verzierung durch fünf feine Rillen, Abb. 4 e. R. v. Uslar bildet ähnliche Stücke ab und datiert sie in das 1. bis 3. Jahrhundert (Anm. 8) . In die sogen. römische Kaiserzeit wird also auch unser Strickliesel eingeordnet werden können. Diese Datierung gewinnt an Sicherheit dadurch, daß sich in der Umgebung von Grumbach noch eine große Anzahl anderer germanischer Siedlungen des 1. bis 3. Jahrhunderts nachweisen lassen, während ältere Kulturen, die etwa in Betracht ge zogen werden könnten, völlig fehlen (Anm. 9). Germanische Strickliesel scheinen sonst bisher ganz zu fehlen (Anm. 10), vielleicht sind sie aber auch nur unbeachtet geblieben (Anm. 11).

Anm. 1) Kat.-Nr. 29540. Wagener Eingangs-Katalog Nr. 151, S. 99. Hier befindet sich eine sehr ausführliche Beschreibung des Gegenstandes.
Anm. 2) Auch Dr. Wagener erkannte die Einmaligkeit dieses Stückes, das 1913 beim Ackern gefunden worden ist, und er bat den Finder Seeber um nähere Angaben des Fundortes. Schriftwechsel Dr. Wagener/Seeber.
Eingangs-Katalog Dr. Wagener S. 258:
Sehr geehrter Herr Seeber! Sie haben mir mit Ihrer neulichen freundlichen Sendung des Thongefäßes eine um so größere Freude gemacht, als ich ein derartiges Gefäß in meiner Sammlung noch nicht besaß und meines Wissens auch ein gleicher Fund in hiesiger Gegend noch nicht gemacht ist … Sie würden vielleicht noch die Freundlichkeit besitzen, mir kurz mitzuteilen, auf welchem Flurteil der Fund gemacht wurde und ob derselbe oberflächlich lag, also z. B. beim Ackern zu Tage kam oder auf andere Weise…
Die Antwort vom 21. März 1913 lautete:
Hochgeehrter Herr Doktor! Auf Vorstehendes Bezug nehmend teile ich Ihnen hierdurch ganz ergebenst mit, daß ich das fragliche Stück auf unserem Plan rechts am Zimmerschen Wege gefunden habe. Der Plan heißt: Stetteklingen. Es soll das Dorf Klingen da gestanden haben, welches im dreißigjährigen Kriege zerstört worden ist. Wir haben schon wiederholt Brandschutt und gepflasterte Herde ausgeackert, auch solche runde glatte Tongefäße …
Anm. 3) Das Strickliesel wird zuweilen auch als Strick-Trick bezeichnet. Es tritt heute in verschiedenen Ausführungen auf. Abb. 2 zeigt zwei Strickliesel in Pilzform (c, d), ein drittes hat die Gestalt eines strickenden Mädchens erhalten (e).
Anm. 4) Ich selbst besitze ein hölzernes Strickliesel in Gestalt eines kleinen Mädchens. Der Hut mit den Haken ist unserem vorgeschichtlichen Gegenstand sehr ähnlich. Interessant ist, daß sich auf dem Hut ebenfalls Benutzungsspuren in Form von Einkerbungen zeigen. Auch sie rühren von der Nadel her, mit der man die Fadenschlinge über den oberen Faden hinweghebt.
Anm. 5) Heute ist es zum Kinderspielzeug herabgesunken, eine volkskundliche bedeutsame Tatsache.

Anm. 6) Klopfstein, Inv.-Nr. 29539 (Wagener Katalog Nr. 156); Gefäß; Scherben, Inv.-Nr. 29540 (Wagener Katalog Nr. 151, 427-34); Lehmbewurf; Spinnwirtel Inv.-Nr. 29539 (Wagener Katalog Nr. 81, 158, 159, 168).
Anm. 7) R. v. Uslar, Westgermanische Bodenfunde, Berlin 1938, S. 136f., Tafel 23, Nr. 78.
Anm. 8) R. v. Uslar, S. 24 ff., Tafel 18, 44, 46, 47.
Anm. 9) R. v. Uslar nennt aus der näheren Umgebung: Friedrichswerth (S. 193), Sonneborn (S. 240), Wangenheim (S. 245). Gotha (S. 199), Gräfentonna (S. 199), Bischleben (S. 187), Bothenheilingen (S. 188). Die ersten drei Fundorte sind aus der Sammlung Kaufmann, ehemals Sonneborn, bekannt. Vgl. H. Kaufmann, Sammlung Kaufmann Sonneborn, Ldkr. Gotha, ein Zuwachs der vorgeschichtlichen Abteilung des Gothaer Heimatmuseums, Veröff. d. staatl. Vertrauensmannes für die vor- und frühgeschichtlichen Bodenaltertümer Thüringens, Jena 1941, S. 11. Hinzu kommen noch die nicht publizierten Funde aus der Sammlung Dr. Wagener im Vorgeschichtlichen Museum Jena. Es handelt sich meist um Keramik mit Kammstrichverzierung und um Spinnwirtel. Die Fundorte sind: Großenbehringen: Wüstung Fitzdorf und Paradies; Oesterbehringen: Wüstung Alt Tüngerthal und am Tüngedaer Feldweg; Tüngeda: Wüstung Sachsdorf und Siedlung am Töllbachs Teich. - Neben diesen kaiserzeitlichen Funden treten in der Umgebung von Grumbach noch auf: Die Bandkeramik, vereinzelt Glockenbecher und Schnurkeramik und Grabfunde der thüringischen Kultur der frühen Eisenzeit.
Anm. 10) Sie werden in der Regel wie heute aus Holz gewesen sein.
Anm. 11) Ältere volkskundliche Belege für Strickliesel ließen sich bisher auch nicht finden.

Vladimír Danecek, Pletací preslen. Mozná interpretace neobvyklého preslenu z doby rímské z Jenstejna A knitting whorl. A possible interpretation for an unusual Roman period spindle whorl from Jenstejn. Archeologie ve stredních Cechách 8,2, 2004, 495-499.

Die hier angegebene Literatur für die beiden Funde aus Mecklenburg-Vorpommern (Sommersdorf und Badow) sowie weitere Angaben zu den Grabungen in Jenstejn:

Bemmann, G. 1999: - Ein Gräberfeld der jüngeren vorrömischen Eisenzeit und älteren römischen Kaiserzeit im Landkreis Nordwestmecklenburg, Lübsdorf.
Bodendenkmalpflege in Mecklenburg-Vorpommern 2002: Jahrbuch 2001, Band 49. Lübsdorf.
Droberjar, E.  Turek, J. 1997: Zur Problematik der völkerwanderungszeitlichen Siedlungen in Böhmen. Erforschung bei Jenstejn (Kr. Praha-vychod). In: Tejral, J. - Friesinger, H. - Kazanski, M., Neue Beiträge zur Erforschung der Spätantike im Mittleren Donauraum, Kravsko 17.-20. Mai 1995. Spisy Archeologického ústavu AV C(R v Brne( 8. Brno, 99-119.

Kuna, M. 1998: Povrchové sbe(ry v povodí Vinor(ského a Mratínského potoka - Katalog nálezu* z let 1986-1990, Výzkumy v C(echách 1996-1997, komponenta 49, 314.

Die kurze englische Zusammenfassung des Artikels:

A KNITTING WHORL. A POSSIBLE INTERPRETATION FOR AN UNUSUAL ROMAN PERIOD SPINDLE WHORL FROM JENsTEJN

This contribution provides a description and interpretation for an unusually worked spindle whorl of the Roman period, probably dating to the turn of the third century AD and found in earth during mains excavation. A vessel fragment and a bone pin were found nearby. The whorl, with four small apertures around a central hole, may have been used for knitting fine, hollow cords. Two analogous finds from the Mecklenburg region of Germany are described, along wich the technological approach to knitting and the conduct and evaluation of experimental use.